McDonalds und Nachhaltigkeit

– auf langfristige Sicht…

McDonalds bereitet sich auf die Eröffnung seines ersten nachhaltiges Restaurants in London vor. Bedeutet das für die Zukunft, dass die bekannte Fast Food Kette nicht einmal mehr Raum für umweltunfreundliche Gedanken zulässt? Wird ein Besuch bei McDonalds überhaupt noch genauso befriedigend sein, wenn nicht das Gefühl hineinspielt sich in jenem Moment selbstbestimmt seiner ökologischen Verantwortung zu entziehen? Wohl kaum. Der Ansatz ist durchaus löblich, aber glaubwürdig keineswegs. Diese ¨grüne¨ Wendung findet im Rahmen der kommenden Olympischen Sommerspiele im August in London statt. Das London Organising Committee of the Olympic and Paralympic Games (LOCOG) spicht im Hinblick auf die Spiele von einer Vision eines rundum nachhaltigen Erlebnisses, welches auch auf Ebene der Essensversorgung nicht zu kurz kommen soll. Glücklicherweise ist einer der Hauptsponsoren der Spiele neben bekannten Kola- und Biermarken auch McDonalds, die angekündigt haben diese Vision real werden zu lassen und es sich zur Aufgabe machen wollen ”high-quality British food” zu servieren.

Bewerkstelligen wollen Sie dies mit dem Bau von 4 Supersize-Filialen im Olympischen Zentrum. Natürlich soll ein Teil der Einrichtung recycled oder wiederverwendet werden, und in den etwa 15 neuen Filialen, die in diesem Jahr in Groß-Britannien eröffnet werden sollen zum Einsatz kommen. Betont wird auch der Einsatz moderner Techniken zur Energieeffizienz (der wohl für McDonalds nicht selbstverständlich ist). Das ist natürlich ganz im Sinne der Nachhaltigkeit und so steht einem gesunden ökologischen Ereigniss auch nichts mehr im Weg. Außer vielleicht das Angebot an üblichen Fleischbergen und Fett, wie sie auch in jeder anderen Filiale aufzufinden sind. Darüber lässt sich aber noch hinwegsehen, denn schließlich ist die Schokolade im Gebäck fair trade und erfrischende Fruchtsmoothies erweitern das Sortiment. Nun ist doch alles gegeben für einen nachhaltigen Lebensstil: Gesundes, vielfältiges Essen, die Schaffung von 2000 Arbeitsplätzen über den Zeitraum der Spiele… Nein, halt. Die umsorgende Kundenbetreuung bei einer Ausgabe von mehr als 4000 Mahlzeiten am Tag übernimmt ein 2000-köpfiges Team der besten Mitarbeiter, die aus der ganzen Welt eingeflogen werden um ihren Beitrag zum Umweltschutz beizutragen. Und das tun sie mit ihrem gigantischen ökologischen Flugabdruck ganz bestimmt. Auf langfristige Sicht ist das beste dieser Green Washing Campagne wohl die Gewissheit, dass nach drei Wochen, der neue riesige Komplex und alle 4 Filialen wieder abgebaut werden und Raum für Entschleunigung geben.

Von Elisabeth Lena Aubrecht

Elisabeth Lena is studying Cultural Studies (B.A.) at Leuphana University Lüneburg, Germany. She did a 3-months part-time internship at Cultura21. / Elisabeth Lena ist Studentin der Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg und war Praktikantin bei Cultura21.